Mensch Michael Succow

Im Pilotfilm von WIEGEHTNATUR wird die Lebensgeschichte des Brandenburger Biologen und späteren Trägers des Alternativen Nobelpreises  Prof. em. Dr.  Michael Succow erzählt, der sich trotz allen Widrigkeiten durch die DDR-Staatsmacht zum Trotz niemals von seinen Idealen des Naturschutzes abbringen ließ und dessen Lebensaufgabe es wurde, Moore zu schützen und sein Wissen weiterzugeben. 

Michael Succows Kindheit und Jugend ist landwirtschaftlich geprägt und voller Neugier und Natur-Interesse. Schicksalhaft wird die Begegnung mit Kurt und Erna Kretschmann – „Vater und Mutter“ des ostdeutschen Naturschutzes, die auf den jungen Michael Succow wegen seiner Vogelliebe aufmerksam werden. Succows Weg an die Universität, die nur mit einem Trick gelingt, das Standhalten gegenüber dem Werben der Staatssicherheit und das Engagement für eine gesunde Natur in einem Staat, der wie kein zweiter in Europa giftige Schadstoffe in die Luft bläst  zeigen authentische und spannende Facetten einer ostdeutschen Geschichte – die rund um die Wendezeit zu einer Gesamtdeutschen wird. Michael Succow wird dank seiner Expertise stellvertretender Umweltminister der ersten (und letzten) frei gewählten Regierung der DDR und schafft es mit einem Haufen unkonventioneller Mitstreiter, der sogenannten Viererbande, in einer Nacht- und Nebelaktion, riesige Flächen Ostdeutschlands unter Naturschutz zu stellen und damit die Grundlage für eine Naturschutzrevolution zu legen, an deren Ende 12% der Flächen der ehemaligen DDR geschützt sein sollten – ein unglaublicher Erfolg für den Naturschutz gegen den Willen mächtiger Kräfte von Industrie und Wirtschaft. Und das Ergebnis  einer friedlichen Revolution der Umweltschützer*innen in der DDR. Der Pilotfilm erzählt die dramatischen Ereignisse kurz vor der Wiedervereinigung anhand der lebhaften Erinnerungen Michael Succows sowie wichtiger Unterstützer*innen und Zeitzeug*innen wie dem damaligen westdeutschen Umweltminister Klaus Töpfer nach. Naturschutz wird zu einer Erfolgsgeschichte der Deutschen Einheit. Ob an der Ostseeküste oder im Spreewald – überall ziehen die geschützten Gebiete Erholungssuchende in Scharen an. In der Folge entstehen fünf Nationalparks und sechs Biosphärenreservate. Die Entwicklung wird zum Vorbild für Westdeutschland. Im vereinigten Deutschland gibt es mittlerweile 16 Biosphärenreservate, die westdeutschen Bundesländer hatten bis 1990 keine. Nach der Wende reist Michael Succow in viele andere, sogenannte Transformationsländer, um dort weitere Großschutzgebiete für Mensch und Natur zu initiieren, ohne die traditionell lebenden Ethnien in den betreffenden Regionen auszuschließen. Wie kaum ein anderer leistet Michael Succow wichtige Aufbauarbeit für Naturschutzvorhaben in Osteuropas Mooren, im Kaukasus und in Ostafrika. Michael Succow gründet 1999 eine Stiftung mit dem Preisgeld für den Alternativen Nobelpreis. Das Motto der unabhängigen Michael-Succow-Stiftung: Erhalten, Haushalten, Werthalten.  


Zeitsprung ins Jahr 2024. Der Pilotfilm stellt 4 Pionier*innen der Jetzt-Zeit vor. Denn 34 Jahre nach der Naturschutz-Revolution fragt der Film: Wie geht Naturschutz heute?